Cotton Candy: Gedanken zur Nachhaltigkeit bei Stoffen aus Baumwolle und Lyocell

Ich verstehe, dass Menschen genervt sind wenn mal wieder etwas ausgegraben wird, dass eigentlich nicht so gut ist wie sein Ruf. Vor allem beim Thema Klimaschutz gibt es jeden Tag neue Hiobsbotschaften: Avocados verbrauchen Unmengen an Wasser, Streaming erzeugt ca 30o Tonnen CO2/Jahr und jetzt kommt auch schon wieder Manitober und sagt, dass Baumwolle schlecht ist. Nicht per se, aber die Faser verschlingt doch einiges an Wasser, bevor sie bei uns als T-Shirt aufschlägt. Zudem wächst sie nur in tropischen, strukturell schwachen Regionen der Welt, die nicht unbedingt in der Nähe sind. Wir haben schon des öfteren erzählt, dass die meisten Chemiefasern aus Öl und somit aus nicht-nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Baumwolle dagegen wächst immer wieder nach und macht schon deshalb mehr Sinn. Aber wir wären ja nicht Manitober wenn uns das reichen würde. Aus diesem Grund haben wir uns in letzter Zeit ein wenig mehr damit auseinandergesetzt, wie wir T- und Sweatshirts noch besser machen können ohne den vertrauten Komfort einzubüßen. Gestoßen auf, bzw. an habe ich (mich an) den „Holz“ T-Shirts, die mit öfter über den Weg laufen. Natürlich sind diese T-Shirts nicht aus Holz im eigentlichen Sinne hergestellt, sondern aus Viskose, besser LYOCELL, einer Faser von Lenzing. Diese werden aus Cellulose ersponnen welches auch aus Holz gewonnen werden kann(eigentlich aus jeder Pflanze). Wenn dieses Holz oder auch Bambus nachhaltig erwirtschaftet werden, ist die Herstellung der Faser trotz des Einsatzes chemischer Zusatzstoffe vorteilhafter in Hinsicht auf Wasserverbrauch und CO2-Bilanz. Wer schon mal ein Kleidungsstück aus Viskose/Modal/Lyocell oder ähnlichem in der Hand hatte, dem wird der leichte Fall, der Glanz und der samtige Griff aufgefallen sein. Im Gegensatz zur Baumwolle, die ja eher kernig daher kommt ist es schon relativ großer Unterschied und ich sag mal so: Geschmackssache… Die gängigen Holz-Shirts kommen zudem als Fasermischung daher, also schwieriger zu recyceln. Ihr seht, es ist relativ schwierig zu beurteilen, was nun mehr Sinn macht und ob wir uns nicht verschlimmbessern… Wir haben uns nun aber nach einigem hin-und her dazu entschieden unsere T-Shirts in Zukunft aus einer Mischung von 67% Bio-Baumwolle und 33% Lyocell herzustellen. Es vereint Pflege- und Trageigenschaften der Viscose mit dem Griff und dem Look von Baumwolle und hat einen geringeren Impact auf die Umwelt als ein reines Baumwoll T-Shirt. Ob wir das schon zum nächsten Frühjahr hinkriegen ist bisher noch nicht ganz klar, aber wir hoffen, dass es klappt.

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