The True Co$t Of Transparency

Wir mögen Ehrlichkeit. Was uns hingegen gar nicht gefällt, sind die steigenden Preise auf den Gütermärkten – auf allen Märkten eigentlich, auch im Edeka um die Ecke. Die Inflationsrate ist auf einem historisch hohen Niveau und das betrifft uns alle. Die Pandemie, Auswirkungen des Klimawandels und weltpolitische Geschehen lassen (Rohstoff-)Preise in die Höhe schnellen. Hinzu kommen Lieferschwierigkeiten in allen Bereichen, Fachkräftemangel, Verunsicherung überall. Reden wir also nicht um den heißen Brei herum: Auch wir sehen uns mit steigenden Kosten konfrontiert und haben daher einige unserer Produktpreise erhöhen müssen.

An Preisen spalten sich tatsächlich die Geister. So würden viele unserer Kund:innen behaupten, dass wir in einem höheren Preissegment angesiedelt sind, während andere unsere Preise als durchaus fair bezeichnen – vor allem in Hinblick auf vergleichbare Produkte. Auch wir diskutieren ständig darüber und versuchen auch aus unserer eigenen Sicht unsere Produkte zu bewerten. Über die Jahre hat sich gezeigt, dass natürlich Kinderartikel günstiger sein müssen als die von Erwachsenen – obwohl sie sich bei den Herstellungspreisen nicht so stark unterscheiden wie man denken würde. 

Wir haben am Beispiel unseres Besteller-Sweater Cut & Sew einmal die Zusammensetzung aufgeschlüsselt. Wie ihr sehen könnt sind unsere Preise, auch wenn es manchmal den Anschein macht, nicht gewürfelt, sondern für die Branche noch ziemlich knapp kalkuliert. Sie sind ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren, allen voran der Herstellungspreis. 

Langjährige Kund:innen werden vielleicht bemerkt haben, dass wir ursprünglich bei 59,90€ für diesen Sweater gestartet sind. Innerhalb von vier Jahren ist der Herstellungspreis um mehr als 5,-€ gestiegen. Wir simulieren die Verkaufspreise grob mit einem Faktor von 4 zum Herstellungspreis, was bei den 5,-€ Mehrkosten die angesprochenen 20,-€ Unterschied ausmacht. Wir geben also die Kosten quasi nur weiter – und das bei natürlich auch gestiegenen Nebenkosten und dem gleichbleibenden Preis der Kindervariante. 

Außerdem, und das muss nochmal extra gesagt werden: Seit dem wir den ersten Cut & Sew Sweater herausgebracht haben, hat sich so einiges getan: Wir haben das Produkt stetig weiterentwickelt, den unisex Schnitt für verschiedenste Körperformen optimiert und es zu einem rundum liebenswerten und absolut tragbaren Artikel gemacht (so wie eigentlich all unsere Teile). Es geht also bei der Festsetzung des Verkaufspreises auch immer um die Anzahl an Argumenten, die für ein Produkt sprechen, und davon haben wir bei Manitober natürlich eine ganze (Farb-)Palette voll. 

Wir bei Manitober sind angespannt, wie sehr sich die Probleme mit Preisen und Lieferschwierigkeiten weiterhin entwickeln und auf uns auswirken werden. Wir wissen, dass es grundsätzlich nicht gut sein kann, Kund:innen mit immer höheren Preisen bei immer kleinerem Geldbeutel zu konfrontieren. Das gilt für uns und alle andere Unternehmen jeglicher Branche. Da wir jedoch noch immer ein recht kleiner Akteur auf diesem wilden Konsumgütermarkt sind, blicken wir nicht unbesorgt in die Zukunft.

Wir hoffen, dass wir weiterhin die Vorteile, die unsere Produkte und uns als Unternehmen ausmachen, ausbauen werden und diese vor allem mit Hilfe unserer Vision kommunizieren und nachvollziehbar machen können. Diese Vision scheint uns umso wichtiger, wo wir nun hautnah die Auswirkungen auf unserem Konto zu spüren bekommen. Bei vielen ist das der Punkt, wo es anfängt weh zu tun. Und so hoffen wir, dass sich ein Umdenken zum Kauf qualitativ hochwertiger und langlebiger Produkte durchsetzt, bevor dieses paradoxe Gebilde aus Billig- und Fast Fashion-Ware über uns zusammenstürzt.

1 Kommentar

Hallo, gefällt mir gut, die Position! Kleiner Tipp am Rande: das zweite “eigentlich” vor “all unsere Teile” würde ich aus argumentativen und sprachlichen Gründen streichen ;-)

Viele Grüße von Monika Kirschner

Monika Kirschner 01 Juni, 2023

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